Was macht eigentlich Jürgen Hufe?
Mit dem früheren Coach stieg BW Dingden erstmalig in die Fußball-Landesliga auf. Den Namen Jürgen Hufe verbinden die Fußballer von BW Dingden noch heute mit dem vielleicht größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Denn im zweiten Jahr unter dem Coach Hufe gelang 1998 der erste Aufstieg in die Landesliga.
„Ich weiß noch, dass das entscheidende Spiel gegen die DJK Lowick mit Wolfgang Kieselmann war“, sagt der inzwischen 59-Jährige im Gespräch mit dem BBV. Nach dem Erfolg sei die Mannschaft von den mitgereisten Fans umjubelt worden „und wir haben eine Ehrenrunde mit unseren Kindern auf den Schultern gedreht. Das ist mir ebenso im Gedächtnis geblieben, wie das Fahrrad, das mir die Mannschaft später zum Abschied geschenkt hat. Damit durfte ich noch eine Ehrenrunde fahren“, sagt Hufe.
Es habe in der Mannschaft damals eine überragende Kameradschaft und Geschlossenheit geherrscht. Peter Hülsevoort und Peter Bruné seien ebenso wichtige Korsettstangen gewesen wie Markus Weidemann und Christoph Kock. „Das wird ja auch dadurch deutlich, dass alle nach ihrer aktiven Laufbahn wichtige Funktionen im Verein übernommen haben“, so Hufe weiter. Als sich die Aufstiegsmannschaft vor zwei Jahren zum 20-jährigen Jubiläum des Aufstiegs wiedertraf, sei viel gelacht und in Erinnerungen geschwelgt worden.
Zwei Jahre hielt sich BW Dingden damals mit Hufe in der Landesliga. Der Coach zog anschließend weiter zum damaligen Verbandsligisten VfL Rhede, doch stimmte die Chemie zwischen dem gebürtigen Rheder und der Mannschaft nicht. Obwohl es sportlich gut lief, einigte sich Hufe mit dem Klub, die Zusammenarbeit nicht über die Saison hinaus fortzusetzen. „Es war damals aber privat auch eine schwere Zeit. Meine Frau und ich hatten uns getrennt“, sagt Hufe, der inzwischen seit elf Jahren mit seiner neuen Partnerin in Spellen lebt. Beim SV Spellen übernahm er 2001 auch noch einmal das Traineramt, hörte aber nach nur wenigen Monaten wieder auf.
Zu BW Dingden kehrte er noch einmal 2003 zurück. Nach dem Rücktritt von Leo Ricken sprang er als Interimscoach bei BW Dingden ein, konnte den Abstieg aus der Landesliga aber auch nicht mehr verhindern. Danach war für Hufe Schluss. „Mit meinen nun 59 Jahren würde ich es mir heute auch nicht mehr antun. Das ist einfach eine andere Zeit. Darüber hinaus schaffe ich es auch aus beruflichen Gründen nicht mehr“, sagt Hufe.
Er ist inzwischen selbstständiger Fahrer für Eismann, arbeitete für das Unternehmen auch schon in der Zentrale im Mettmann. „Ich bin für das Gebiet Xanten, Kalkar und Sonsbeck zuständig; also da, wo andere Leute Urlaub machen“, sagt Hufe. Die Freizeit verbringe er mit Radfahren und spazieren. „Ich liebe es, von der Bank den Schiffen auf dem Rhein zuzuschauen.“ Und auch für das zweijährige Enkelkind geht eine Menge Zeit drauf.
Die Ergebnisse seiner ehemaligen Teams verfolgt Hufe dann allerdings doch noch. Mit seinem ehemaligen Verein BW Dingden fiebert er beim Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga mit. Sollte die Saison trotz des Coronavirus’ zu Ende gespielt werden, traut er der Mannschaft auf jeden Fall den Klassenerhalt zu. „Die Mannschaft wurde ja noch einmal gezielt verstärkt. Und Dirk Juch, Frank Scharf und Leo Beckmann machen einen tollen Job. Gegen die habe ich früher ja noch selbst gespielt. Ich weiß, wie sie Fußball leben“, sagt Hufe.
Hin und wieder ist auch er noch einmal auf dem Fußballplatz zu finden. Denn für seinen Sohn Sebastian, Trainer des Bezirksligisten TuB Bocholt, beobachtet er von Zeit zu Zeit die gegnerischen Mannschaften. „Ansonsten habe ich aber keinen Bezug mehr zum Fußball.“
(Quelle: BBV)