Deutlicher Derbysieg vor leeren Rängen
Die Dingdener Volleyball-Fans verpassen Corona bedingt eine großartige Leistung ihres Teams. Nach dem Lokalderby gegen die Skurios Volleys aus Borken verlassen die blau-weißen Zweitliga-Volleyballerinnen mit einem 3:1 Sieg (25:20, 23:25, 25:15, 25:17) das Feld.
Coach Marinus Wouterse muss gegen den Nachbarn erneut auf Lena Priebs und Greta Klein-Hitpaß verzichten. Louisa Baumeister ist zwar wieder mit von der Partie, kommt aber noch nicht zum Einsatz. Zum ersten Mal zum Kader gehören die 15 jährige Elin Tigler und die 14 jährige Leni Vehns.
Der erste Satz verläuft lange ausgeglichen. Schnell wird klar, dass der Borkener Block den Gastgeberinnen das Leben schwer machen kann. Mit zunehmender Spieldauer gelingt es den Dingdener Angreiferinnen aber immer besser, sich durchzusetzen. Beim Stand von 12:13 kann sich die Wouterse-Sechs durch eine Aufschlagserie von Katrin Kappmeyer absetzen und geht mit 18:13 in Führung. So wird der Grundstein für die Satzführung gelegt. Auch im zweiten Durchgang servieren die Blau-Weißen stark. Aufschläge von Maike Schmitz, die erneut eine beeindruckende Leistung abliefert, bringen die schnelle 6:1 Führung. Danach steigern sich die Gäste. Vor allem die Polin Ewa Borowiecka punktet immer wieder und auch über die Mitte sind die Borkener Angriffe wirkungsvoll. Trotz starker Aktionen von Libera Sophie Emming entscheiden die Skurios Volleys den zweiten Abschnitt knapp für sich. Die Sätze drei und vier sind dann eine klare Sache. Zuspielerin Lara Kruse baut das Spiel variabel auf. Präzise erste Pässe von Libera Julia Neuhäuser helfen ihr dabei. Und über die Mitte finden Andrea Harbring und Eva Schmitz immer besser zu ihrem Spiel, während Karina Hegering an ihre gute Leistung aus dem Spiel am letzten Wochenende in Köln anknüpft. Ein zufriedener Marinus Wouterse sieht nach der Begegnung die druckvollen Aufschläge seiner Schützlinge als Schlüssel zum Erfolg. „Im ersten Satz haben wir ein wenig von Borkens Fehlern profitiert. Im zweiten haben wir uns dann den Käse vom Brot nehmen lassen. Im dritten und vierten Durchgang konnten wir besonders mit Maike Schmitz und Katrin Kappmeyer Druck machen. Insgesamt haben wir aber eine geschlossene Mannschaftsleistung ohne große Schwankungen gezeigt und waren bis zum Schluss konzentriert“, analysiert der Coach. Zufrieden äußert er sich auch mit den Leistungen von Eva Schmitz, die wieder auf der ungewohnten Mittelposition aushelfen musste, und Karina Hegering.
Mit 14 Punkten rangiert Dingden jetzt auf Tabellenplatz fünf. Borken hat sechs Punkte auf dem Konto, aber zwei Spiele weniger ausgetragen als die Blau-Weißen.
Mit den MVP-Medaillen wurden Katrin Kappmeyer und Ewa Borowiecka ausgezeichnet.
Am kommenden Wochenende soll es für die Dingdenerinnen zum Doppelspieltag nach Berlin gehen. Richtig wohl ist den Spielerinnen und Trainern beim Gedanken an die Corona-Infektionszahlen in der Hauptstadt nicht. Außerdem stellt sich die Frage nach Übernachtungsmöglichkeit und vor allem nach Verpflegung bei geschlossenen Restaurants. Marinus Wouters sähe es auch aus sportlicher Sicht lieber, wenn die Saison unterbrochen würde. „Mannschaften mit Corona-Fällen sind benachteiligt. Vielleicht könnten die abgesagten Spiele in Turnierform nachgeholt werden“, so der Niederländer. Den Gedanken daran, zu Spielen ohne offizielle Unterbrechung der Saison nicht anzutreten, werden die meisten Teams schnell verwerfen. In der jetzigen Saisonphase würde das eine Geldstrafe von 2.000,00 € pro Spiel nach sich ziehen. Vielleicht sollt die Volleyball Bundesliga die Lage neu bewerten.
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