Dingdener Volleyballer schlagen seit 50 Jahren auf
Am 16. Mai 1973 ließen sich die Dingdener Volleyballer beim Westdeutschen Volleyballverband registrieren. Seitdem sind rund 50 Jahre vergangen. Dieses goldene Jubiläum nahmen am Sonntag ehemalige und aktuelle Abteilungsleiter zum Anlass, sich bei einem hochsommerlichen Frühstück auf der Terrasse des Blau-Weißen Vereinsheims gemeinsam an das zurückliegende halbe Jahrhundert zu erinnern. Mit von der Partie waren neben der aktuellen Volleyball-Chefin Karina Bomers auch ihre Vorgänger Johannes Dickmann, Hubert Mispelkamp, Anette Schmitz und Thomas Hopen.
„Auslöser für die Gründung der Volleyballabteilung waren wohl die Olympischen Spiele 1972 in München“, vermutet Hubert Mispelkamp. Durch das olympische Turnier im eigenen Land erlebte der Volleyball in Deutschland einen Boom. Dingden hatte damit den ersten Volleyballverein im Kreis Wesel. „Das erste offizielle Team war eine Herrenmannschaft. Vorher waren aber schon einige Hobbyspieler aktiv“, weiß Thomas Hopen, der als Erster an der Spitze der Volleyballabteilung stand. „1974 kam dann das erste Damenteam dazu. Das Herrenteam löste sich bald auf. Damals war Fußball absolut vorherrschend. Finanziell waren die Volleyballer nicht auf Rosen gebettet“, so Hopen weiter. Aber das ist heute auch nicht anders. Allein die Lizenz- und Schiedsrichtergebühren für das Zweitligateam beliefen sich in der letzten Saison 2022/23 auf mehr als 15.000 ,00 Euro. Das ruft Sorgenfalten auf der Stirn der aktuellen Abteilungsleiterin Karina Dickmann hervor. Sie hofft auf mehr Sponsoren.
„1975 haben wir die erste Jugendmannschaft gemeldet. Später waren wir regelmäßig bei Westdeutschen und Deutschen Jugendmeisterschaften vertreten. Damals wurde noch in der Hauptschulhalle gespielt. Nach dem Aufstieg in die Landesliga musste unsere Erste Damenmannschaft dann nach Hamminkeln umziehen. Die Halle in Dingden genügte nicht mehr den Vorschriften für den Spielbetrieb“, erinnert sich Anette Schmitz, die die Abteilungsleitung zusammen mit Birgit Maibom und Waltraud Arping von Thomas Hopen übernahm und von vielen Spielerinnen scherzhaft „Mutter“ genannt wurde.
In der Dingdener Halle am Mumbecker Bach flog der Ball erst ab der Saison 1989/90 über das Netz. Das war die erste Spielzeit, in der die Erste Mannschaft in der Zweiten Bundesliga aufschlug. „Die Hinrunde mussten wir noch in Bocholt absolvieren. Damals saß der junge Michael Kindermann auf unserer Bank. Mit ihm habe ich oft bis in die Nacht zusammengehockt und Organisatorisches geregelt. Michael ist 1981 zu uns gekommen und hat den Dingdener Volleyball über Jahrzehnte geprägt“, blickt Hubert Mispelkamp zurück. Hilfreich zur Seite stand ihm Gerd Schepers. Gerne denkt Mispelkamp an das Länderspiel in Dingden zwischen Kuba und Korea vor 1400 Zuschauern zurück. Außerdem haben damals diverse Lehrgänge von Jugendnationalmannschaften und einige Jugendländerspiele in Dingden stattgefunden. „Ich bin damals zum Ehrenspielführer der B-Jugend Nationalmannschaft ernannt worden. Darauf bin ich wirklich stolz“, gibt der ehemalige Abteilungsleiter zu.
Zur Saison 1999/2000 gab dieser den Staffelstab an Johannes Dickmann weiter. In dessen Amtszeit fiel nach dem Abstieg aus der 2. Liga und einem Abrutschen bis in die Landesliga der erneute Aufstieg in die 2. Liga zur Saison 2015/16, in der die Erste Mannschaft bis heute aufschlägt. „Zwischenzeitlich hatten wir sechs Damenmannschaft am Start und konnten in allen Altersklassen zumindest eine Jugendmannschaft stellen“, berichtet Dickmann. In seine Amtszeit fällt auch der Austausch mit dem amerikanischen Volleyballclub Excel aus Dallas. Er und auch seine Nachfolgerin Karina Dickmann betonen, dass viele Hände für den laufenden Spielbetrieb benötigt werden und freuen sich über die familiäre Atmosphäre und den Zusammenhalt in der Abteilung.
Große Feierlichkeiten planen die Dingdener Volleyballer nicht. Jedoch dürfen sich die Fans auf kleinere Aktionen in der kommenden Saison 2023/24 freuen.