Borken muss Meisterfeier vertagen
Als Eva Schmitz den letzten Aufschlag im vierten Satz direkt verwandelt, ist die Sensation perfekt. Unser Zweitligateam schlägt den bisher ungeschlagenen Tabellenführer Skurios Volleys Borken mit 3:1 (15:25, 25:17/18/15). Danach kennt der Jubel der Blau-Weißen in der Borkener Mergelsberg Sporthalle keine Grenzen. Erst einmal war es den Dingdenerinnen seit ihrer Zweitligapremiere in 2015 gelungen, einen Sieg in Borken zu landen. Auch am 28.10.2017 durfte man sich über einen 3:1 Sieg freuen.
Ein Problem erledigt sich für Dingdens Coach Michael Kindermann schon vor der Partie. Borkens stärkste Angreiferin Anika Brinkmann fehlt wegen ihrer Corona-Erkrankung. Aus den eigenen Reihen muss Kindermann auf Mittelangreiferin Louisa Baumeister verzichten, die es ebenfalls erwischt hat.
Im ersten Satz sieht es ganz und gar nicht nach einem Erfolg der Dingdenerinnen aus. Die Kindermann-Sechs liefert eine ihrer schwächsten Saisonleistungen ab. Die Abwehr ist unaufmerksam und mit den Aufschlägen gelingt es nicht, Druck aufzubauen. Ausschlaggebend für den Verlust des ersten Durchgangs ist aber sicherlich die mangelnde Stabilität in der Annahme. Auf der anderen Seite beeindrucken die Gastgeberinnen mit einer starken Blockabwehr.
Mit dem was dann nach dem 0:1 Satzrückstand geschieht, rechnen wohl nur die optimistischsten Dingdener Volleyballfans. Die Kindermann-Sechs ist nicht wiederzuerkennen. Die Annahme steht und so können die Zuspielerinnen immer wieder die Angreiferinnen in gute Positionen bringen. Am Ende des zweiten Abschnitts haben die Gäste zehn Satzbälle, von denen sie den dritten verwandeln.
Satz drei verläuft nur bis zum 10:9 ausgeglichen. Dann stellt aber eine Aufschlagserie von Lara Kruse die Weichen Richtung Satzgewinn. Die Offensivkräfte agieren jetzt sehr flexibel. Mal wird der Ball mit Wucht im Borkener Feld versenkt, dann wird das Spielgerät kurz hinter den Borkener Block gelegt.
Mit Aufschlägen von Lara Kruse, die sich später über die goldene MVP-Medaille freuen darf, gehen die Blau-Weißen im vierten Satz mit 5:0 in Führung. Damit ersticken sie die Hoffnung der Borkenerinnen, mit einem Satzausgleich den für den vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft nötigen Punkt gewinnen zu können, im Keim. Das Dingdener Spiel läuft jetzt wie aus einem Guss und in den Aktionen des Tabellenführers ist Resignation zu erkennen.
„Nach dem ersten Satz durfte es so nicht weitergehen. Wir sind dann in der Annahme stabiler geworden und haben mit den Aufschlägen viel Druck gemacht. In den Sätzen zwei bis vier haben wir sehr konstant gespielt“, stellt Michael Kindermann nach Spielende fest.
Der Vorsprung seines Teams vor dem härtesten Konkurrenten im Abstiegskampf, SSF Fortuna Bonn, beträgt nun elf Punkte.
Am kommenden Samstag ist der VC Allbau Essen zu Gast im Volleyballdorf.
(Fotos in der Galerie)