Fußball-Bezirksliga: Der Tabellenvierte bezwingt den Hamminkelner SV nach schwacher Leistung mit 3:1. Der Verlierer kann der Partie einiges Positives abgewinnen, weil er im Gegensatz zum Gegner das Beste aus seinen Möglichkeiten macht.
BW Dingden gelang wie erwartet im Derby der Fußball-Bezirksliga die Revanche. Der Aufsteiger setzte sich vor mehr als 300 Zuschauern mit 3:1 (1:0) in der Heimpartie gegen den Hamminkelner SV durch, der das Hinspiel überraschend mit 1:0 für sich entschieden hatte. Doch die Freude über den Erfolg hielt sich beim Gastgeber nach dem Abpfiff in ganz überschaubaren Grenzen. Ausgelassener Jubel verbot sich auch nach dem über weite Strecken uninspirierten Auftritt, den der Tabellenvierte beim Pflichtsieg gegen den angeschlagenen Gegner, der das achte Spiel in Folge verlor, abgeliefert hatte.
Die erste Aussage von BWD-Trainer Dirk Juch nach der Partie passte ins Bild. „Ich bin erleichtert“, stellte der Coach fest. Schließlich hatte zwischenzeitlich die Gefahr gedroht, dass sein Team im Rennen um den Aufstieg weiter an Boden verlieren würde. Denn der Außenseiter egalisierte in der 75. Minute nicht unverdient die Dingdener Führung, für die Kevin Juch (37.) mit einem haltbaren Schuss durch die Beine des Hamminkelner Keepers Sascha Tünte gesorgt hatte. Nach einem Kopfball von Lasse Hoffmann bugsierte der Dingdener Schlussmann Johannes Buers das Spielgerät mit der Hacke unglücklich zum 1:1 ins eigene Tor. Der HSV hatte in dieser Phase sogar etwas mehr vom Spiel. Er stand aber am Ende wieder mit leeren Händen da, weil Mohamed Salman (81.) und Sebastian Klein-Schmeink (85.) weitere Fehler in der Abwehr der Gäste ausnutzten.
BW Dingden liegt so weiter zehn Punkte hinter Spitzenreiter TuB Bocholt zurück und vier Zähler hinter den Sportfreunden Königshardt, die beim 5:4 beim SV Haldern große Mühe hatten, Relegationsplatz zwei zu verteidigen. „Wir haben noch alle Chancen“, sagte Juch. Doch sein Team muss sich enorm steigern, wenn es im Rennen bleiben will. Im Derby fehlten der Mannschaft jegliches Tempo und Spielwitz. Als „gehemmt und gelähmt“ bezeichnete der Dingdener Übungsleiter den Vortrag seines kickenden Personals, das den mit einer Fünferkette in der Abwehr agierenden Gast nur selten in Verlegenheit bringen konnte. „Fußball ist viel Kopfsache. Das Selbstvertrauen und die Souveränität der Hinrunde sind derzeit einfach nicht vorhanden“, sagte Juch.
Sein Gegenüber Thorsten Albustin konnte der Begegnung dagegen einiges Positives abgewinnen, auch wenn das, was unter dem Strich stand, erneut nicht stimmte. Der Hamminkelner SV zeigte sich im Vergleich zu den vergangenen Spielen klar verbessert. Das lag auch daran, dass in Hendric Storm, Tom Klump und Felix Paus drei Stammkräfte, die einige Zeit gefehlt hatten, in die Startelf zurückkehrten. Das hob die fußballerische Qualität gleich enorm an, auch wenn das Hamminkelner Problem bleibt, dass die Mannschaft in der Offensive mit ihrem Personal zu wenig Akzente setzen kann. Doch der Verlierer konnte für sich wenigstens in Anspruch nehmen, aus seinen Möglichkeiten das Beste gemacht zu haben.
„Die Mannschaft hat kompakt gestanden, sehr geschlossen agiert und gute Ansätze gezeigt“, sagte Albustin. Er bezeichnete die Niederlage als „bitter“, weil sein Team wie schon eine Woche zuvor beim 1:3 gegen den VfB Bottrop dicht davor war, die Niederlagen-Serie zu stoppen. So aber hat sich die Lage weiter verschlechtert. Der Vorsprung vor dem Relegationsplatz beträgt nur noch einen Zähler.
„Wir müssen die individuellen Fehler, die wir uns heute bei den Gegentoren geleistet haben, abstellen. Sonst haben wir keine Möglichkeit zu punkten“, sagte Albustin. Nun gilt’s am Donnerstag für den Hamminkelner SV. Dann erwartet er um 19.30 Uhr den Vorletzten SV Haldern. Albustin: „Dieses Spiel müssen wir unbedingt gewinnen.“