Volleyballdorf ärgert Karnevalshochburg

Im Hinspiel wäre es schon fast soweit gewesen. Jetzt haben die Spielerinnen aus dem Volleyballdorf Dingden es tatsächlich geschafft, dem Tabellenführer von der Deutschen Sporthochschule Köln einen Punkt abzuknöpfen. Nach 120 Spielminuten und fünf Sätzen (25:18, 19:25, 25:14,26:28, 15:10) hieß der verdiente Sieger aber DSHS SnowTrex Köln.
Im ersten Durchgang kamen die Dingdenerinnen nur schleppend ins Spiel und lagen schnell 4:11 zurück. Mit einer stark blockenden Vera Koopmann kam man zwar auf 10:12 heran, sah sich aber dann weiterhin überlegenen Domstädtern gegenüber.

Die Dingdenerinnen haben Grund zum Jubeln.

Im zweiten Abschnitt steigerte sich das Team von Trainerduo Olaf Betting / Pascall Reiss merklich. Zwar hatte man, wie in der gesamten Begegnung, mit dem überragenden Kölner Block zu kämpfen, immer öfter gelang es jetzt aber der von Zuspielerin Inga van Gemmeren gut eingesetzten Greta Klein-Hitpaß diesen zu überwinden. Angriffe der großgewachsenen Kölnerinnen wurden zunehmend durch die Feldabwehr mit einer einsatzfreudigen Rieke Tidden entschärft. Nachdem man im dritten Satz gegen die hart angreifenden Tabellenführerinnen das hohe Niveau nicht halten konnte, steigerten sich die Dingdener Offensivkräfte im vierten. Maike Schmitz und Katrin Kappmeyer punkteten jetzt und auch Eva Schmitz fand zu ihrem Spiel. Außerdem zeichnete sich die Annahme um Libera Julia Neuhäuser durch Stabilität aus. Trotzdem sah es beim Stand von 20:22 nach einem baldigen Spielende aus. Die Blau-Weißen schafften aber das 22:22, wehrten im Folgenden, angefeuert von zahlreichen per Bahn angereisten Fans, zwei Matchbälle ab und erkämpften so den Satzausgleich. Im abschließenden Tiebreak behielt das Spitzenteam von der Sporthochschule aber wieder souverän die Oberhand. Als wertvollste Spielerinnen wurden nach Spielende Maike Schmitz und Pia Weiand geehrt.
„Ich bin stolz auf mein Team“, erklärte der Dingdener Coach Olaf Betting nach der Partie. „Letztendlich hat Köln etwas abgeklärter agiert als wir“, so Betting weiter, dessen Spielerinnen nach dem Sieg gegen Schwerin am Vortag mit vier errungenen Punkten an diesem Wochenende das Soll mehr als erfüllt haben. Das Kölner Hochschulteam verteidigte trotz des Punktverlustes die Tabellenspitze. Dingden bleibt Sechster und erwartet am kommenden Samstag die Stralsunder Wildcats. Vermissen wird man dann einen DJ, der bei Fehlern des Gegners den Karnevalstusch spielt, wohl kaum. Auch dürften die Gästefans dann nicht als Hooligans bezeichnet werden.
(Fotos in der Galerie)