Wie die Mütter so die Töchter

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Familienbande: Ingrid und Inga sowie Maike und Stefanie

Nach fünfundzwanzig Jahren ist es wieder so weit. Dingdener Volleyballerinnen schlagen in der Zweiten Bundesliga auf. Am 19. September reisen sie zur Premiere nach Oythe. Dann werden mit Maike Schmitz und Inga van Gemmeren zwei Spielerinnen am Netz stehen, deren Mütter vor einem Vierteljahrhundert auch schon das Kunststück vollbrachten, ein Team aus dem Volleyballdorf in die zweithöchste Spielklasse zu führen. „Ich freue mich sehr, dass die Dingdenerinnen es geschafft haben und dass unsere Töchter dabei sind“, erklärt Ingrid van Gemmeren, deren Tochter heute als Zuspielerin Regie führt. „Wir haben damals zunächst in der Doppelturnhalle in Hamminkeln gespielt. Eine Tribüne gab es nicht. Die Zuschauer rückten bis auf zwei Meter an das Spielfeld heran“, erinnert sich Stefanie Schmitz. Tochter Maike punktet heute über Außen. „Wir hatten über tausend Zuschauer. Halb Hamminkeln war zugeparkt, wenn wir Heimspiele hatten.“ Betreut wurde die Mannschaft von Michael Kindermann, der damals jünger war als manche seiner Spielerinnen und ein recht strenges Regime führte. „Michael hat schon mal Spielerinnen in der Nacht vor einem Spiel aus der Kneipe geholt“, schmunzelt Ingrid van Gemmeren, die immer noch in der Volleyballabteilung aktiv ist und als Jugendtrainerin agiert. Stefanie Schmitz engagiert sich in der Abteilungsleitung und gehört auch zum Organisationsteam für die kommende Zweitliga-Spielzeit. „Der Aufwand, den die Vereine betreiben müssen, hat sich im Vergleich zu unserer aktiven Zeit schon enorm erhöht“, so Schmitz, die die Stärke des aktuellen wie auch des damaligen Zweitligateams in der harmonischen Stimmung unter den Spielerinnen sieht. Schließlich kennen sich die meisten Spielerinnen schon aus den dingdener Jugendmannschaften. So spielen Maike Schmitz und Inga van Gemmeren bereits seit der E-Jugend zusammen und gehörten auch zu Oberligazeiten zur ersten Mannschaft. „Unser Saisonziel kann nur der Klassenerhalt sein“, da sind sich Maike und Inga einig. Dieser Meinung werden auch ihre Mannschaftskameradinnen sein, die überwiegend auch aus der Siebentausend-Einwohner-Gemeinde Dingden oder deren naher Umgebung kommen. „Ich bin auf unser erstes Heimspiel gegen Bremen gespannt. Die Halle wird dann bestimmt voll sein“, freut sich Maike. „Meine Oma kommt auf alle Fälle“, lacht Inga. Am 26. September ist Heimpremiere im Volleyballdorf, ein Tag der nicht nur in den Kalendern der Familien Schmitz und van Gemmeren dick angestrichen ist.